Die Energiekosten der
Kläranlage Annweiler am Trifels sind von rd. 5 ct./kWh (2021) auf 40 ct./kWh
gestiegen. Der weitere Ausbau der Eigenstromerzeugung ist damit nicht nur
ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich geboten.
Derzeit
produziert das vorhandene BHKW aus dem Faulgas des Faulturmes sowie aus Erdgas
aus dem Leitungsnetz zwischen 250.000 und 300.000 kWh bei einem Gesamtverbrauch
der Kläranlage von 800.000 kWh im Jahr.
Weiterhin
produziert die bestehende PV-Anlage rd. 30.000 kWh im Jahr. Für 2023 ist zudem
der Bau einer weiteren PV-Anlage auf dem Gelände der Kläranlage angedacht, die
eine Leistung von bis zu 120 kWp haben soll (Klärschlammüberdachung). Das
derzeit eingesetzte BHKW wird 12 Jahre alt, technisch, trotz Austauschmotor am
Ende des Lebenszyklus angelangt. Zudem läuft die Förderung nach dem KWKG aus.
Durch längere Stillstandszeiten in Folge von technisch bedingten Ausfällen und
Verzögerungen bei der Reparatur konnten 2022 nur rd. 180.000 kWh an Strom produziert
werden.
Ein
Austausch des Altgerätes ist unbedingt angezeigt. Für die Erneuerung des BHKW
ist eine öffentliche Ausschreibung erforderlich. Daneben erwarten wir eine
Förderung aus Bundes-/Landesmitteln, so dass die Einschaltung eines
Ingenieurbüros erforderlich ist.
Das
Ingenieurbüro soll, ein Konzept für nachfolgende Inhalte entwickeln,
Ausschreibungsunterlagen hierzu erarbeiten und Förderunterlagen
zusammenstellen. Eckpunkte des Konzeptes und deren Umsetzung sind:
- Unterstützung, Beratung bei der Vorauswahl
eines neuen, zukunftsfähigen BHKW nebst Erstellung der
Ausschreibungsunterlagen unter der Maßgabe, dass das neue BHKW auch
Wasserstoff verarbeiten kann,
- Effiziente Parametrierung zwischen
der Fahrweise des alten/neuen BHKW unter Ertüchtigung des bisherigen BHKW
als „Backup“ im Falle einer Revision oder technisch bedingtem Stillstand
der neuen Anlage,
- Einbindung einer
Klärschlammdesintegration, u. a. zur weiteren Optimierung unserer
Faulgasausbeute.
Stichwort Klärschlammdesintegration
Die Desintegration von
Klärschlamm ermöglicht es, die Effizienz der Schlammbehandlung einer Kläranlage
weiter zu steigern. Die Desintegration bewirkt eine Aufspaltung der im
Überschussschlamm befindlichen Bestandteile, was folgende Vorteile mit sich
bringt:
·
Verbesserung
des Abbauverhaltens
·
Steigerung
der Gasproduktion
·
Erhöhte
Energieproduktion bei der energetischen Verwertung des Faulgases (bspw. BHKW)
·
Verringerung
der zu entsorgenden Faulschlammmenge
·
Profitierende
Beeinflussung der Schlammentwässerungseigenschaften.
Für die Umsetzung der o. a. Ziele sollen 3 Ingenieurbüros, u. a. Trauth
& Jacobs aus Bad Dürkheim angefragt werden. Der Zuschlag soll an den
wirtschaftlichsten Bieter vergeben werden.
Beschlussvorschlag
Ausschuss:
Der Werkausschuss beschließt die Werkleitung zu beauftragten bei drei Ingenieurbüros entsprechende Angebote einzuholen und den Auftrag an den wirtschaftlichsten Bieter zu vergeben. Die Werkleitung informiert in der nächsten Sitzung des Werkausschusses über den Zuschlag.