Betreff
Grundsatzbeschluss über die Beteiligung am Windpark Gollenberg in Herxheim
Vorlage
01/330/VI/114/2016
Art
Beschlussvorlage Werke

Sachverhalt:

Projekt I: Windpark Gollenberg

 

In der letzten Sitzung des Werkausschusses wurde bereits über diese Projekt berichtet. Im ersten Durchgang der Verhandlungen konnte damals seitens JUWI noch kein akzeptables Angebot unterbreitet, zudem war man seitens der Verbandsgemeindewerke Annweiler am Trifels und dem Werkausschuss nicht bereit, weitere Eigenmittel in die Projekte einzubringen. Nach damaligem Stand hätte die Verbandsgemeindewerke rd. 750.000 € an Eigenkapital einbringen müssen, was für andere Projekte im Bereich der Wasserversorgung fehlen würde.

 

Zur Erinnerung:

Standort des Windparks ist die Gemeinde Herxheim. Der Windpark ist die direkte Verlängerung des bereits bestehenden Windparks Offenbach II der Energie Südpfalz. Es sollen insgesamt 6 Anlagen der 3,3 MW-Klasse des Marktführers Vestas gebaut werden.

 

Das Verhandlungsteam hat am 8. März d. J. nunmehr folgendes Ergebnis aushandeln können, was seitens der Werkleitung realistisch und angemessen erscheint:

 

Kaufpreis

34.000.000 €

 

Eigenkapital rd. 20%

6.596.000 €

 

Rendite

8 %

 

 

Insgesamt wurden die Ertragsgutachten des Windparks konservativer gerechnet, was mittlerweile einem P-75 Wert entspricht. Darüber hinaus wurden weitere Sicherheitsabschläge gemacht, u. a. auf die Windgutachten von 3 %. Darüber hinaus wurde in der letzten Aufsichtsratssitzung der Energie Südpfalz GmbH beschlossen, das Eigenkapital der Gesellschafter nicht einzubringen ist, sondern das Eigenkapital direkt aus der Energie Südpfalz GmbH zugesteuert wird. Dies ist möglich, weil sich die Ertragssituation der Energie Südpfalz GmbH sehr gut entwickelt hat. Wäre das Projekt „Wind im Wald“ in Annweiler nicht aus den bekannten Gründen gescheitert, wäre bereits 2016 die erste Ausschüttung aus der Gesellschaft möglich gewesen.

 

Diese verzögern sich daher auf 2018.Für die Fremdkapitalfinanzierung wird noch ein Ausschreibungsverfahren bei entsprechenden Banken durchgeführt. Derzeit kann von einer Finanzierung von 1,5 % auf 20 Jahre ausgegangen werden. Für das zu finanzierende Eigenkapital ist allerdings eine kommunale Bankbürgschaft in Höhe des Anteils der Verbandsgemeindewerke abzugeben, die der Genehmigung der Kreisverwaltung bedarf. Weiterhin ist geplant bis zu 30 % der Anteile an der Windparkgesellschaft an weitere Kommunen und Energieversorger abzugeben. Vorläufig könnte folgendes Konsortium gebildet werden:

 

Konsorten                                                                                 Anteile

 

         EnergieSüdpfalz GmbH & Co. KG                                 70%

 

         Gemeinde Rheinzabern                                                 5%

 

         Gemeinde Winden                                                        1%

 

         Stadtwerke Germersheim GmbH:                                              10%

 

         Pfalzgas GmbH                                                               7%

 

         SWK Kaiserslautern GmbH                    7 %

 

Alle vorgenannten Gesellschafter haben das Projekt prüfen lassen und teilten mit, dass eine Beteiligung in der vorgenannten Größenordnung oder höher erfolgen soll. Die Energie Südpfalz war sich einig, dass maximal 30 % an Anteile an andere Unternehmen ausgegeben werden.

 

Bewertung der Werkleitung

 

Die anfängliche Skepsis der Werkleitung zu dem vorgenannten Projekt konnte durch die Nachverhandlungen ausgeräumt werden. Das Projekt wird den Cash-Flow der ESP weiter nachhaltig stärken und die Energieproduktion im Bereich der Erneuerbaren Energien weiter steigern. Ob tatsächlich eine Rendite von 8 % zu erwarten ist, bleibt abzuwarten, allerdings sind bei der heutigen Finanzsituation 5 oder 6% auch beachtlich und lohnenswert. Diese Größenordnung wird in jedem Falle erreicht. Weiterhin werden für die Investition keine eigenen Mittel der Verbandsgemeindewerke benötigt und damit gebunden, da das Eigenkapital vollständig aus der ESP zugesteuert wird.

 

Wie nachfolgende Kapitalflussrechnung zeigt, verändern sich die flüssigen Mittel mit / ohne Projekt Gollenberg wie folgt:

 
 

 


Hinweis:

 

Ab 2017 sind mit Einrechnung der o. a. Investition folgende Rückflüsse aus der ESP an die Verbandsgemeindewerke geplant:

 

2017

2018

2019

2020

48.000 €

140.000 €

200.000 €

240.000 €

 

Im Jahr 2021 wäre damit das von den Verbandsgemeindewerken Annweiler am Trifels in die Energie Südpfalz eingelegte Eigenkapital gänzlich zurückgeführt.

 

Es wird empfohlen die städtischen Mitglieder des Aufsichtsrats entsprechend zu mandatieren, dem Projekt im Aufsichtsrat zuzustimmen.

 


Beschlussvorschlag:

 

  1. Der Werkausschuss beschließt die Beteiligung am Windpark Gollenberg über die Energie Südpfalz GmbH & Co KG und mandatiert die Aufsichtsratsmitglieder entsprechend.
  2. Für die Finanzierung stimmt der Werkausschuss einer selbstschuldnerischen Bürgschaft über den Eigenkapitalanteil der Verbandsgemeindewerke Annweiler am Trifels über 6.6 Mio. € zu.