Die
Verbandsgemeindewerke sanieren derzeit in einer Gemeinschaftsmaßnahme mit den
Stadtwerken Annweiler am Trifels die Hohlstraße in Annweiler – Gräfenhausen
aufgrund eines schadhaften Schmutzwasserkanals. Der Werkausschuss hat die
Aufträge bereits an die Firma Hambsch Tiefbau GmbH nach öffentlicher
Ausschreibung vergeben.
In diesem
Zuge der Verlegung eines Niederspannungskabels (E-Werk) von der Hohlstraße zur
Trafostation in der Krummgasse wurden auch die dortigen Bodenverhältnisse und
verlegten Ver- und Entsorgungsleitungen in der Krummgasse geprüft. In einer
Trasse, die 120 Meter lang ist, waren Wasser- und Schmutzwasserleitungen kaum
zu beanstanden, der Oberflächenwasserkanal an dem auch das komplette
Außengebiet des Hohlweges angeschlossen ist, zeigte jedoch erhebliche Schäden
auf, die unmittelbar zu sanieren sind. Die Kamerauntersuchung zeigte
insbesondere, dass der dort verbaute Kanal ohne Bewehrungsstahl verlegt wurde,
was durch die jahrzehntelange Belastung zu starken Rissen und Abplatzungen führte.
Der Bereich der Trasse liegt auch unmittelbar an mehreren Einfriedungsmauern,
die bei einem Einsturz des Kanals umfallen könnten. Darüber hinaus wird die
Straße auch vom Schwerlastverkehr (Schulbusse) befahren. Der betroffene Bereich
ist derzeit abgesperrt.
Die
Untersuchung ergab dringenden Handlungsbedarf.
Nach heutigem
Erkenntnisstand ist es wahrscheinlich, dass der alte Kanal an der bisherigen
Stelle verbleibt und verdämmt wird. Damit wird ein Einbrechen der Kanaltrasse
verhindert. Gleichwohl wird untersucht, ob ein Austausch des Kanals in offenem
Graben möglich ist, ohne dass dabei die angrenzenden Mauerwerke einstürzen.
Ist eine
Sanierung in der vorhandenen Trasse nicht oder nur mit unverhältnismäßig großem
Aufwand verbunden, so soll eine Umlegung in die Mitte oder die andere
Straßenseite erfolgen. In diesem
Zusammenhang soll auch die Wasserleitung und u. U. auch der Schmutzwasserkanal
erneuert werden. Der Austausch der Leitungen erfolgt in einer Länge von 120
Metern.
Die
Gesamtbaukosten, einschließlich Straßenbau werden auf ca. 350.000 € geschätzt
und können steigen, wenn der SW-Kanal in ganzer Länge ausgetauscht wird. Im
Straßenbau besteht durch die Maßnahme zusätzlich die Möglichkeit den
Hochwasserschutz zu verbessern, da höhere Borde für einen Notwasserlauf verlegt
werden könnten. Dies wäre von der Stadt zu entscheiden. Die Kosten sind
zwischen Stadt / Verbandsgemeinde insgesamt aufzuteilen. Der Straßenbau sowie
die hälftigen Aufwendungen für den Niederschlagswasserkanal sind von der Stadt zu
tragen, da an dem Kanal das komplette Außengebiet entwässert und die
angeschlossenen Hausanschlüsse eher von untergeordneter Natur sind. Die
Aufwendungen für Wasserleitungen + Niederspannungskabel sind von den
Stadtwerken zu tragen.
Für die o. g.
Leistungen benötigen wir ein externes Ingenieurbüro. Aufgrund der bereits
geleisteten Vorarbeit und der Grundlagenermittlung bei der Hohlstraße wäre die
Vergabe an das Büro Dilger zielführend und sachgerecht sowie vergaberechtlich
nicht zu beanstanden, da die Hauptleistung (Hohlstraße) im Wettbewerb vergeben
wurde und die Krummgasse als Zusatzauftrag oder Folgeleistung zu werten wäre.
Auf dieser Grundlage wurde uns auch ein Honorarangebot offeriert, was als Vergütung die Honorarzone II, Mindestsatz, vorsieht. Im Hinblick auf die Komplexität des Umbaus und der Sanierung ist dieses Angebot als günstig anzusehen.
Beschlussvorschlag:
Der Werkausschuss beschließt die Vergabe der zusätzlichen Ingenieurleistungen an das Ing. Büro Dilger gem. Angebot vom 12. April 2021 in der Honorarzone II Mindestsatz.