Frau Abele gab einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Gäste- und Übernachtungszahlen in der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels in den Jahren 2013-2017. Dabei lässt sich feststellen, dass die Übernachtungen entsprechend dem allgemeinen Trend zu Kurzurlauben in Deutschland zurückgehen. Lediglich in der Stadt Annweiler konnte der Rückgang der Übernachtungszahlen in den letzten 5 Jahren aufgehalten werden. Die Gästezahlen halten sich im Schnitt auf einem Niveau von rund 40.000 pro Jahr. Für das Jahr 2018 liegen die Zahlen von Januar bis Mai vor. Sie zeichnen sich durch ein Plus an Gästen von 12,8 % und an Übernachtungen von 18,3 % aus. Wenn sich diese Entwicklung bis zum Jahresende fortsetzt, können wir mit einem erfreulichen Ergebnis 2018 rechnen.

Anschließend informierte Frau Abele über die Ziele und Projekte 2018, wie die Einführung der Pfalz-Card im April diesen Jahres, die Neuauflage einer Wanderkarte für Annweiler am Trifels, eines Wanderführers für das Trifelsland und der Stadtbroschüre von Annweiler am Trifels. Die Tafeln, auf denen die Sehenswürdigkeiten aufgeführt sind, sollen erneuert werden, die Homepage www.trifelsland.de wird neu gestaltet und der Eingangsbereich des Büro für Tourismus wird barrierefrei ausgebaut.

Aktuell laufen die Vorbereitung für die Bewerbung der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels am Profilierungswettbewerb des Landes Rheinland-Pfalz „Kultur, Regionalität, Tourismus“. Der Wettbewerb soll dazu beitragen, dass sich die touristischen Regionen in Rheinland-Pfalz stärker profilieren und ihre eigene Identität herausarbeiten. Die Kernthemen sind Kultur und Regionalität. Ziel ist es, innovative und authentische touristische Produkte zu entwickeln, die sich gut vermarkten lassen und die die Wertschöpfung in der Region steigern. Bedingung ist dabei eine Netzwerkbildung durch verbindliche Kooperationen zwischen Kommunen, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, Weinwirtschaft, Partner aus dem Bereich regionale Produkte, Handel, Baukultur, Natur und Landschaft. Bei der Bewertung sind barrierefreie Angebote und die Umsetzung des Themas Digitalisierung wichtige Kriterien, außerdem die touristische Ausgangssituation in der Region, ein authentisches Produkt und die Vereinbarkeit mit touristischen Leitlinien.

In einem öffentlichen Workshop wurden in Arbeitsgruppen verschiedene Ideen und Themen erarbeitet, die dann für einen möglichen Wettbewerbsbeitrag zusammengefasst wurden. Die Idee ist, den Trifels als gemeinsames identitätsstiftendes Alleinstellungsmerkmal für die Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels herauszustellen. Dabei soll das bestehende touristische Angebot weiterentwickelt und in der gesamten Verbandsgemeinde erlebbar gemacht werden, um auch die individuellen Besonderheiten der Ortsgemeinden mit einbinden zu können. Dabei soll das Trifelsland als Ganzes als Tor zwischen dem Biosphärenreservat Pfälzerwald und der Deutschen Weinstraße aufgewertet werden.

Aus den Arbeitsgruppen entstanden ist die Idee einer Trifelsland-App, die verschiedene Themen vereint: zielgruppenspezifische Freizeitangebote im Trifelsland, „Trifelsblicke“ im Trifelsland, die Sichtbeziehungen zur Burg herstellen und mit einem einheitlichen Sitzelement aus Kastanienholz versehen sind, und den Trifels-Erlebnisweg, eine Aufwertung des Verbindungswegs zwischen der Stadt Annweiler und der Burg Trifels mit Informationspunkten über die App, der Einbindung einer Figur wie Richard Löwenherz mittels augmented reality, Schautafeln und Spielstationen entlang des Weges. Außerdem soll die Attraktivität und Bekanntheit des Busses zwischen der Stadt und dem Parkplatz Schloßäcker verbessert werden und so eine interessante Alternative zum Weg für mobilitätseingeschränkte Personen oder Nicht-Wanderer angeboten werden.

Um die Identität der Bevölkerung mit dem Trifelsland und dem Tourismus in der Region zu erhöhen, sollen Trifelsland-Botschafter mittels Infoveranstaltungen gewonnen werden, die den Gästen gerne Auskunft geben und gut über das touristische Angebot ihrer Heimat informiert sind. Dies kann auch auf den Handel ausgedehnt werden, dass man z.B. in der Bäckerei gerne auch eine Frage nach Sehenswürdigkeiten und Wandern stellen kann und einen Stadtplan erhält und dies auch so nach außen kommuniziert wird.

Ausgehend von dem Wettbewerb erhoffen sich die Akteure nicht nur mehr Besucher und eine steigende Wertschöpfung, sondern auch Anstöße anderer touristischer Akteure, wie beispielsweise Hotels und Gaststätten oder die Träger von Freizeiteinrichtungen. Die Idee, einen Aufzug vom Parkplatz Schloßäcker zur Burg Trifels zu realisieren, könnte von GDKE wieder aktiviert werden, ebenso die attraktive Gestaltung des Parkplatzes Schloßäcker als erster Eindruck beim Besuch der Burg.

Gefördert wird bei dem Wettbewerb die Umsetzung eines marktfähigen touristischen Produktes in 10 Gewinnerregionen (2 Städte und 8 Verbandsgemeinden). Die Mindestfördersumme beträgt 75.000 €, die Maximalförderung liegt bei 150.000 €. Der Eigenanteil liegt bei mindestens 10 % der förderfähigen Kosten.

Terminübersicht:

Workshop                                                         07.08.2018

Verbandsgemeinderatssitzung                                23.08.2018

Ende der Bewerbungsphase                     16.11.2018

Sitzung des Bewertungsausschusses     Anfang 2019

Verkündung der Entscheidung                 1. Quartal 2019

Einreichen von Förderanträgen                               ab Mitte 2019

Umsetzungsphase nach Bewilligung      2 Jahre (Mitte 2019 - Ende 2021)

 

In der anschließenden Diskussion wurde angeregt, auch den Wild- und Wanderpark mit einzubeziehen. Außerdem auch das Thema der Bäche und Wooge, die gerade für Kinder bzw. in der heißen Jahreszeit eine willkommene Abwechslung zu den Burgen bieten. Es kam die Frage auf, ob nur Sachleistungen oder auch Personalkosten auf den Eigenanteil angerechnet werden. Es wurde diskutiert, ob nur das Tor zum Biosphärenreservat Pfälzerwald beworben werden soll oder auch das Tor zu Deutschen Weinstraße. Es kam die Anregung, dass der Begriff Trifelsland-Botschafter eventuell zu Verwechslungen mit den Wein- und Kulturbotschaftern führen könnte und ob man diesen Begriff noch durch einen anderen ersetzen könnte. Ebenso gab es eine Gegenstimme zu der Idee, mit der mittelalterlichen Redewendung „Wer den Trifels hat, hat das Reich“ werblich zu spielen. Es gab die Idee, den Begriff „Naturpark“ miteinzubinden und ein Symbol, z.B. eine Keschde, als wiederkehrendes Symbol einzuführen.

Der Ausschuss beschloss die Empfehlung an den Verbandsgemeinderat, die Teilnahme an dem Profilierungswettbewerb zu beschließen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die touristische Entwicklung im Trifelsland 2013-2017

 

Ortsgemeinde Ramberg                                          Ortsgemeinde Eußerthal
                               Gäste                   Übernachtungen                                            Gäste             Übernachtungen
2013                      das statistische Landesamt hat                 2013                      das statistische Landesamt
                             keine Zahlen ausgewiesen                              +                          hat keine Zahlen ausgewiesen
2014                                      5.583                     17.015                  2014
2015                                      3.991                     11.357                  2015 +                  das Statistische Landesamt
2016                                      4.436                     12.994                   2016                      hat keine Zahlen ausgewiesen
2017                      das Statistische Landesamt hat                               2017                                      746                        1.653
                               keine Zahlen ausgewiesen

 

 

Die Vergleichsstatistik des Statistischen Landesamtes sind als Anlage der Niederschrift beigefügt.