Sitzung: 13.12.2012 Verbandsgemeinderat
Beschluss: beschlossen
A) Eigenbetrieb Abwasserentsorgung
I. Bilanz |
||
|
2010 € |
2011 € |
1.1 Bilanzsumme Aktiva und Passiva zum 31.12 |
30.697.216,67 |
29.984.529,20 |
II. Gewinn und Verlustrechnung |
||
2.1 Erträge einschl. Umsatzerlöse, aktivierte Eigen- leistungen, sonstige Erlöse und Zinsen |
3.774.579,18 |
3.719.411,95 |
2.2 Aufwand Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Personalkosten, Abschreibungen und sonstiger Aufwand inkl. Zinsen |
3.807.618,58 |
4.091.959,78 |
Jahresgewinn/Verlust |
-33.039,40 |
-372.547,83 |
Anmerkungen zum Jahresabschluss des Kanalwerks:
- Die Selbstfinanzierungsmittel mit 1.334.000,00 € wiesen gegenüber den Investitionen des Wirtschaftsjahrs eine Unterdeckung von 40.000 € aus. Das Eigenkapital stieg unter Einbeziehung der Empfangenen Ertragszuschüsse von 63,7 % auf 63,8 %.
- Die kurzfristig verfügbaren Mittel (innerhalb eines Jahres fällige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände) betragen 1.045.000 € und unterschreiten damit die kurzfristigen Verbindlichkeiten um 532.000 €. Sie betragen 1.577.000 €.
- Die Anlagendeckungsquote sank von 100,3% auf 98,4%.
- Die Wirtschaftsgrundsätze (§ 85 Abs. 3 GemO) wurden nicht erfüllt, da der Mindestgewinn in Höhe von rd. 491.000 (§ 8 Abs. 3 KAG) erwirtschaftet wurde. Allerdings übersteigt das Entgeltsaufkommen bereits den Grenzwert im Sinne des § 3 KAVO von 70,00 € / Einwohner, so dass auf die Erwirtschaftung der Eigenkapitalzinsen und der über die Tilgung hinausgehenden Abschreibungen verzichtet werden konnte.
- Die laufenden Kostenerstattungen für die Straßenoberflächenentwässerung konnten unter Berücksichtigung einer 7%igen Verzinsung der Finanzierungslücke nicht kostendeckend eingehoben werden. Es wurde insgesamt empfohlen die Kosten der Straßenoberflächenentwässerung kostendeckend zu erheben.
- Durch den Jahresverlust in Höhe von rd. 373.000 € verringerte sich das Eigenkapital auf 12.704.000 €
- Innerhalb des Stammkapitals wurde das Eigenkapital um 23.000 € auf 1.000.000 € heruntergesetzt. Der Herabsetzungsbetrag wurde der allgemeinen Rücklage zugewiesen.
- Die Empfangenen Ertragszuschüsse verringerten sich bei Zuführungen in Höhe von 200.000 € (insbesondere Neubaugebiet Schulstrasse in Gossersweiler-Stein von 133.000 €) um 376.000 € auf 7.124.000 €. Die Auflösung betrug 576.000 €.
- Die Rückstellungen gingen um 23.000 € auf 141.000 € zurück. Den Zuführungen standen Verbräuche und Auflösungen von 100.000 € gegenüber.
- Bei den Verbindlichkeiten ergab sich ein Rückgang von 494.000 €. Die Förderdarlehen verringerten sich aufgrund der Tilgungen um 545.000 € auf nunmehr 10.233.000 €.
Die Ertragslage kann wie Folgt dargestellt werden:
|
2010 |
2011 |
Veränderungen +/- |
|
T€ |
T€ |
T€ |
|
|
|
|
Abwasserentgelte |
3.121 |
3.122 |
+ 1 |
+ Umsatzerlöse |
618 |
577 |
- 41 |
+ sonstige betriebliche Erträge |
36 |
20 |
- 16 |
|
3.775 |
3.719 |
-56 |
- Materialaufwand |
1.047 |
1.287 |
+ 240 |
- Personalaufwand |
223 |
241 |
+ 18 |
- Abschreibungen |
1.947 |
2.083 |
+ 136 |
- sonstige betriebliche Aufwendungen |
|
|
|
Abwasserabgabe |
169 |
56 |
- 113 |
Verwaltungskostenbeitrag |
322 |
360 |
+ 38 |
Übrige |
101 |
76 |
- 25 |
Betriebsergebnis |
-34 |
-384 |
-350 |
+ Zinsen und ähnliche Erträge |
13 |
11 |
-2 |
- Zinsen und ähnliche Aufwendungen |
12 |
0 |
-12 |
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit |
-33 |
-373 |
-340 |
- sonstige Steuern |
0 |
0 |
0 |
Jahresgewinn /-Verlust |
-33 |
-373 |
-340 |
Erläuterungen
Die Abwasserentgelte stiegen geringfügig um 1.000 €, was ausschließlich auf die Erhöhung der Entgelte für die Straßenoberflächenentwässerung um 0,03 €/m² zurückzuführen ist. Die Schmutzwassermengen nahmen im Berichtsjahr um 3.119 m³ ab. Die sonstigen Umsatzerlöse sanken um 41.000 €, durch die Verminderung der Empfangenen Ertragszuschüsse. Die betrieblichen Aufwendungen (Materialaufwand) stieg um rd. 240.000 €, was im Wesentlichen aufgrund der Durchführung einer hydrodynamischen Kanalnetzberechnung (162.000 €), der Klärschlammbeseitigung (+28.000 €) und erhöhten Aufwendungen für die Sanierung von Schachtabdeckungen in Annweiler im Zuge der Sanierung der Landauer Straße zu erklären ist. Die Personalaufwendungen stiegen um rd. 18.000 €, was durch die Auflösung von Urlaubs- und Überstundenrückstellungen zu erklären ist (7.000 €). Des Weiteren wurde ein technischer Angestellter unterjährig dem Werk zugeordnet. Die Abschreibungen nahmen insgesamt um
136.000 € auf 2.083.000 € zu, was ausschließlich auf die Ertüchtigungsmaßnahmen der Kläranlage zurückzuführen ist. Sonstige betriebliche Aufwendungen fielen um 100.000 €, aufgrund niedrigerer Abwasserabgabe.
Die Untersuchung der Bilanzstruktur zeigt eine zufriedenstellende Vermögenslage. Das Anlagevermögen ist zu 98,4 % (Vorjahr 100,3%) durch Eigenmittel und langfristiges Kapital finanziert. Die Finanzlage allerdings kann nicht zufrieden stellen, da die kurzfristig verfügbaren Mittel um 532.000 € unterschreiten. Der Vergleich des Cashflows (=Nettozufluss liquider Mittel während eines Wirtschaftsjahres) mit den Investitionen führt zu einer Unterdeckung von 40.000 €.
Für den Eigenbetrieb
– Abwasserbeseitigungseinrichtung – wurde vom beauftragten Wirtschaftsprüfer,
Dr. Burret, für den Jahresabschluss 2011 ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt. Der Bestätigungsvermerk
ist der Originalniederschrift als Anlage beigefügt.
B) Eigenbetrieb Wasserversorgung
|
2010 € |
2011 € |
1.1 Bilanzsumme Aktiva und Passiva zum 31.12 |
7.468.749,69 |
7.481.413,59 |
II. Gewinn und Verlustrechnung |
|
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2.1 Erträge einschl. Umsatzerlöse, aktivierte Eigen- leistungen, sonstige Erlöse und Zinsen |
1.047.332,12 |
1.064.321,65 |
2.2 Aufwand Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Personalkosten, Abschreibungen und sonstiger Aufwand inkl. Zinsen |
1.163.199,02 |
1.195.689,93 € |
Jahresverlust |
-115.866,90 |
- 89.272,33 |
Das Jahresergebnis des
Geschäftsjahres weist einen Jahresverlust von ./. T€ 89 (im Vorjahr ./. T€ 116)
aus. Der Wasserverbrauch erhöhte sich im Geschäftsjahr um 5.367 m³ auf 406.432
m³. Von der Gesamtabgabe entfallen 98,11 % auf Tarifabnehmer und 1,89 %
auf Sonderabnehmer.
Auf der Ertragsseite verminderten
sich die Umsatzerlöse um T€ 4, während sich die sonstigen betrieblichen Erträge
um T€ 21 erhöhten.
Ende 2011 werden
die Verlustvorträge im Wasserwerk der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels
1.121.209,52 € betragen. Hierzu im späteren Verlauf des Lageberichts mehr. Auf
der Aufwandseite veränderten sich der Materialaufwand um ./. T€ 1, die
Abschreibungen um + T€ 8, die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um ./. T€ 19
und die Zinsen und ähnliche Aufwendungen um T€ 2. Periodenfremde
Aufwendungen und Erträge verschlechterten das Jahresergebnis per Saldo um T€ 5. Nach dem
Ergebnis der Nachkalkulation liegt das Entgeltaufkommen mit € 2,50 je cbm
Wasser unter dem Entgeltsbedarf I mit € 2,65 je cbm.
Gemäß § 1 Abs. 5
der Allgemeinen Wasserversorgungssatzung besteht keine Gewinnerzielungsabsicht.
Die Kapitalstruktur des Wasserwerkes zeigt, dass sich die Eigenmittel
(Eigenkapital und Empfangene Ertragszuschüsse) im Verhältnis zum Gesamtkapital
auf 39,1 % (im Vorjahr 43,7 %) vermindert haben. Die
Anlagendeckungsquote (Eigenkapital, Empfangene Ertragszuschüsse und
langfristiges Fremdkapital: Anlagevermögen) veränderte sich dabei von 87,9 %
auf 82,0 %. Die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit
betrafen mit T€ 822 die Verteilungsanlagen (davon T€ 506 Umbuchung von Anlagen
im Bau), mit T€ 19 die Wassergewinnungs- und Bezugsanlagen (davon T€ 8
Umbuchung von Anlagen im Bau) und mit T€ 37 die Anlagen im Bau. Die
Selbstfinanzierungsmittel (cash-flow) des Betriebes mit T€ 313 wiesen
gegenüber den Investitionen des Geschäftsjahres (T€ 356) eine Unterdeckung von
T€ 43 aus. Die Unterdeckung wurde im Wesentlichen durch die Abnahme des
Kassenbestandes finanziert.
II) Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem
Schluss des Geschäftsjahres
Der wiederkehrende Beitrag Wasser wurde zum 01.01.2012 von 0,10 €/m² auf
0,15/m² erhöht.
III)
Voraussichtliche
Entwicklung des Betriebes
Der Eigenbetrieb Wasserversorgung der
Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels hat mit rd. 78.000 € im ablaufenden Geschäftsjahr
erneut einen nicht unerheblichen Verlust, trotz Nutzung aller
Sparmöglichkeiten, erwirtschaftet. Bei gleicher Ausgangslage wird für 2012
durch die Erhöhung des Wiederkehrenden Beitrags Wasser (WKB) um 0,05 m² /
gewichteter Grundstücksfläche ein kleiner Gewinn von bis zu 97.000 € erwartet. Der
Zustand des Verteilungsnetzes in der Verbandsgemeinde ist überwiegend schlecht.
Während durch Straßenbaumaßnahmen in Ramberg, Dernbach, Eußerthal, Wernersberg
gewisse Verbesserungen erreicht werden konnten, so sind die Netze in
Albersweiler und Silz in besonders schlechtem Zustand. Eine tendenziell
zunehmende Anzahl an Wasserrohrbrüchen ist nunmehr auch außerhalb der üblichen
Jahreszeiten Winter/Frühjahr zu verzeichnen, was erheblicher Mehraufwand sowohl
finanziell aber auch personell bedingt.
Die Entwicklung lässt sich wie Folgt
darstellen:
Jahr |
Anzahl Wasserrohrbrüche / Hausanschlüsse |
2008 |
17 |
2009 |
29 |
2010 |
31 |
2011 |
34 |
2012 |
25 (Stand 1.9.2012). |
Ein Gros der Rohrbrüche liegt im Netz
Albersweiler, mit rd. 40 %. Auffällig waren zudem die Netze Eußerthal und
Dernbach sowie Silz. Durch die Erneuerungsmaßnahmen in Eußerthal und Dernbach
wird eine deutliche Reduzierung der Schadenslage erwartet. Die Netze
Albersweiler und Silz konterkarieren allerdings dieses Ergebnis durch
zunehmende, altersbedingte Verschlechterung des Netzes.
Tendenziell ist mit einer weiteren Zunahme der
Rohrbrüche zu rechnen, da die Erneuerungsquote des Netzes von 3 – 5 % p.
A. aufgrund finanzieller Engpässe nicht
zu erreichen ist. Hinsichtlich der baulichen Substanz der Wassergewinnungs- und
Verteilungsanlagen (Pumpwerke, Hochbehälter etc.) ist die Situation derzeit in
Albersweiler – Pumpwerk Nordost – bedenklich. Die für 2012 geplante Sanierung
des HB Ramberg musste insgesamt gestrichen werden, konnte allerdings durch eine
Herausnahme des Hochbehälters und einen direkten Anschluss an die
Transportleitung auch nahezu gleichwertig ersetzt werden. Die Einsparungen sind
hierbei im investiven Teil mit rd. 200.000 € zu beziffern. Das Pumpwerk
Nord-Ost (Albersweiler) ist dringend sanierungsbedürftig. Hierbei handelt es
sich um die zentrale Wasserversorgungsanlage im nördlichen Teil der
Verbandsgemeinde. Bereits seit 2006 ist
geplant diese Anlage grundlegend zu sanieren, allerdings wurden jährlich im
Rahmen der Haushaltsberatungen die Ausgaben immer wieder nach hinten
verschoben, da keine finanziellen Ressourcen vorhanden sind. Die Kosten für die
elektrotechnische, bauliche und rohrtechnische Ertüchtigung sind derzeit mit
800.000 € zu beziffern. Diese Maßnahme ist ohne Kreditaufnahme nicht zu
finanzieren. Der Verlustvortrag steigt von rd. T€ 1.032 aus Vorjahren auf rd.
T€ 1.121 (rd. T€ 89 €), was insgesamt eine leichte Verbesserung des Ergebnisses
gegenüber der Planrechnung von rd. T€ 30 € ausmacht. Der Verbandsgemeinderat
hat für 2012 einer Erhöhung des
Wiederkehrenden Beitrages Wasser von 0,10 €/m² auf 0,15 €/m² zugestimmt, was
rd. 180.000 € zusätzlicher Erträge erbringt.
Dies wird – unter Zugrundelegung der
bisherigen Entwicklung – zu leichten Gewinnen in Höhe von bis zu 97.000 €
führen. Bedenkt man allerdings die aufgelaufenen Verlustvorträge aus
vergangenen Jahren, ist dies nur eine marginale Verbesserung der
Gesamtsituation und wird insgesamt keine ausreichenden Mittel zur nachhaltigen
Verbesserung des Sanierungsstaus frei machen. Eine weitere Stilllegung von
Anlagen, wie z. B. Pumpwerke, ist ohne Einbuße bei der Versorgungssicherheit
nicht mehr zu erreichen. Ein weiterer Abbau von Standards ist nunmehr allerdings
nicht mehr möglich. Maßnahmen, wie z. B. die Sanierung des Pumpwerks Nord-Ost
(Albersweiler) sowie die dortige Trinkwasseraufbereitung, lassen sich nunmehr
nicht länger schieben und müssen schnellst möglich umgesetzt werden.
Maßnahmen höchster Priorität sind:
-
Ertüchtigung der Aufbereitung im Pumpwerk
Nordost in Albersweiler – Stufe 1 – 250.000
€
-
Herstellung der Aufbereitung an den Dernbacher Quellen 50.000 €
-
Erneuerung der Trinkwasserleitung Albersweiler – St. Johann 150.000 €
-
Erneuerung der Leitung Pumpwerk Wernersberg
zum Hochbehälter Wernersberg 100.000
€
-
Umlegung der Pumpendruckleitung Pumpwerk Stein
zum Hochbehälter Stein 70.000 €
-
Trinkwasserleitung Wernersberg – Völkersweiler 300.000 €
Auch die Herstellung der Verbundleitung
zwischen Völkersweiler bzw. nach Wernersberg bleibt unabdingbar um auch mittel-
bis langfristig eine ausreichende Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Allerdings wird diese Maßnahme aufgrund der Dringlichkeit der vorgenannten
Maßnahmen bis in die Jahre 2015 ff verschoben. In den Ortslagen Eußerthal,
Ramberg, Dernbach wurden im Rahmen des Straßenausbaus im Jahr 2009/2010/2011
rd. 320.000 € in die Erneuerung der Trinkwasserleitungen investiert, so dass in
diesem Teil der Verbandsgemeinde grundsätzlich kein erhöhter Sanierungsbedarf
besteht. Darüber hinaus wurden die Hausanschlüsse der K 7 in Wernersberg für
rd. 50.000 € saniert. Problematisch ist weiterhin die Transportleitung vom PW
Stein zum Hochbehälter Stein, die über ein privates Grundstück in schwer
zugänglichem Gelände verlegt wurde. Sollten sich auf dieser Leitung Rohrbrüche
einstellen, bisher nur der Hausanschluss des besagten Grundstückseigentümers,
kann die Trinkwasserversorgung der Ortsgemeinden Gossersweiler-Stein und
Völkersweiler nur durch mobile Trinkwassertransporte aufrecht erhalten bleiben.
Im Jahr 2013 ist hier ebenfalls vordringlicher Bedarf anzusetzen. Die Maßnahme
hätte bereits 2010/2011 durchgeführt werden sollen, musste jedoch aufgrund
anderer Maßnahmen nochmals verschoben werden.
Die Wasserverbräuche sind gegenüber den
Vorjahren leicht um rd. 5.000 m³ gestiegen, was allerdings nicht zu einer
Verbesserung der Ertragslage führte, da vom Netz Annweiler am Trifels
zusätzlich Wassermengen abgegeben werden mussten. Das Ergebnis wird zudem durch
zunehmende Unterhaltungsarbeiten, insbesondere Wasserrohrbrüche, belastet. Es
ist davon auszugehen, dass in den Folgejahren im Leitungsnetz erhebliche
Aufwendungen auf die Erneuerung und die Sanierung des Leitungsnetzes und der
Hausanschlüsse im öffentlichen Bereich erforderlich werden.
Ab 2013 wird der Gebührenzahler in Rheinland-Pfalz
mit zusätzlichen Kosten durch ein sog. Wasserentnahmeentgelt belastet. Das Gesetz zum Wasserentnahmeentgelt
sieht drei unterschiedliche Entgeltsätze vor:
§
6,0 Cent je
m³ für Entnahmen aus dem Grundwasser
§
2,4 Cent je
m³ für Entnahmen aus Oberflächenwasser
§
0,9 Cent je
m³ für Entnahmen zur Kühlwassernutzung (Durchlaufkühlung) und zur Aufbereitung von Bodenschätzen (z. B.
Kieswäsche)
Zu den 6 Cent je m³ sind die Umsatzsteuer sowie Wasserverluste
(Rohrbrüche, Feuerlöschübungen) hinzuzurechnen, so dass eine tatsächliche
Belastung je m³ von 10 Cent zu erwarten ist. Insgesamt bedeutet dies für die
Verbandsgemeindewerke eine zusätzliche Kostenbelastung von rd. 40.000 €, die an
den Gebührenzahler weiter zu geben sind. Eine Gebührenerhöhung in dieser
Höhe ist demnach für 2013 unausweichlich.
Für die künftige Entwicklung des Unternehmens
sind derzeit keine Risiken erkennbar, die den Bestand des Unternehmens
gefährden oder seine Entwicklung wesentlich beeinträchtigen können.
IV)
Geschäftsverlauf
und Lage des Betriebes – Regernative Energie –
Mit der Neufassung der Betriebssatzung zum 29.
August 2011 wurde bei den Verbandsgemeindewerken ein zusätzlicher Betriebszweig
mit dem Fachbereich „Regenerative Energien“ gebildet. Zweck dieses Betriebs ist
die Erzeugung und Vermarktung von Energie aus regenerativen Energiequellen und
Bündelung der Kompetenzen im Bereich Erneuerbare Energien für den Bereich der
Verbandsgemeinde, insbesondere im Hinblick auf den Beschluss der
Verbandsgemeinde bis 2030 den Strombedarf der Verbandsgemeinde komplett aus
diesen Energieformen zu beziehen.
Erster Schritt der Umsetzung ist demnach eine
reine finanzielle Beteiligung an der Energie Südpfalz GmbH & Co KG. Die
Verbandsgemeinde – Verbandsgemeindewerke – sind an der Gesellschaft als
Kommanditist mit 10 % (Festkapital 1.000 €) und an der Energie Südpfalz
Verwaltungs GmbH als Komplementär ebenfalls mit 10 % (Stammkapital 25.000 €)
beteiligt.
Die Gesellschaft hat nach dem Schluss des
Geschäftsjahrs 2011 folgende Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss
des Geschäftsjahres zu verzeichnen:
-
Kauf einer Freiflächenfotovoltaikanlage auf der Deponie „Am Roten Weg“ in
Landau für 3.343.506 €.
-
Kauf der PV-Anlage auf dem Dach des Rebmeerbades in Bad Bergzabern zum
Preis von rd. 303.000 €.
-
Kauf einer PV Dachanlage auf dem Betriebsgelände der Firma Span-Service
GmbH in Annweiler zum Preis von 194.224 €.
Die installierte PV-Leistung durch die drei
Anlagen beträgt insgesamt rd. 2,4 MW. Alle drei Anlagen sind zu 100 %
finanziert. Bei allen Anlagen wird mit einer Eigenkapitalrendite zwischen 8 –
10 % gerechnet.
Darüber hinaus wurde mit der juwi-Wind Gruppe
ein Kooperationsvertrag zur Projektierung der Windenergie in der Südpfalz
abgeschlossen.
Zur Stärkung der finanziellen Ausstattung des
Betriebszweigs Regenerative Energie wird derzeit geprüft, ob die vorhanden
Photovoltaikanlagen der Verbandsgemeinde in diesen Betriebszweig eingebracht
werden sollen. Dies hätte u. a. den Vorteil, dass Gewinne und eine nahende
Körperschaftssteuerverpflichtung durch entsprechende Verlustvorträge im
Wasserwerk – bei entsprechender steuerlicher Zusammenlegung – verrechnet werden
könnten.
Für den Eigenbetrieb – Wasserversorgung und Regenerative Energie – wurde
vom beauftragten Wirtschaftsprüfer, Dr. Burret, für den Jahresabschluss 2011
ein uneingeschränkter
Bestätigungsvermerk erteilt. Der Bestätigungsvermerk ist der Originalniederschrift
als Anlage beigefügt.
Der Verbandsgemeinderat beschließt einstimmig nach § 27 der EigAnVO Folgendes:
- den Jahresabschluss 2011 festzustellen, und
- den Verlust des Eigenbetriebe „Abwasserentsorgungseinrichtung“ mit -372.547,83 € und den Verlust des Eigenbetriebs Wasserversorgung & Regenerative Energie mit - 89.272,33 € festzustellen
und jeweils auf neue Rechnung vorzutragen.